Brustkrebs wird zunehmend als chronische Krankheit betrachtet, da es auch nach 10 oder 20 Jahren zu einem lokalen Rezidiv oder zu Fernabsiedlungen kommen kann.

Daher ist bei Frauen mit Brustkrebs die Nachsorge besonders wichtig.

Entsprechend der aktuellen Empfehlungen der AGO Mamma  (Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e.V.) 2019 und der Interdisziplinären S3-Leitlinie Mammakarzinom 2018 sollen zur Nachsorge nach brusterhaltender Operation in den ersten drei Jahren mindestens jährlich, danach jährlich eine Mammographie der operierten sowie der gesunden Brust erfolgen. Zusätzlich wird im Rahmen der Nachsorge eine jährliche Ultraschalluntersuchung der Brust und der Achselhöhle empfohlen.

Empfehlungen für Betroffene ohne Beschwerden nach invasivem Mammakarzinom
(modifiziert nach ASCO-ACS Empfehlungen 2016, NCCN 3.2017 und S3-Leitlinie 2017):

Der Zeitplan für die Untersuchungen gilt nur für symptomfreie Patientinnen. Stellen Frauen selbst Veränderungen fest oder treten Beschwerden auf, sollten Sie direkt einen Termin bei Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt vereinbaren.

In dem Patientenratgeber 2019 der AGO (Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie) wird die Brustkrebsnachsorge folgendermaßen empfohlen:

Die Nachsorge dient

  • der Erkennung des Wiederauftretens der Erkrankung im Bereich der betroffenen Brust und der Gegenseite,
  • der Erkennung von Zweitkarzinomen (Gebärmutter, Eierstöcke),
  • der Kontrolle der medikamentösen Nachbehandlung sowie Erkennen und Behandlung der Nebenwirkungen,
  • der Beratung (familiäre Belastung und Genetik, Lebensstil v. a. Gewichtsinterventionen, fettreduzierte Ernährung, Vermeiden von Rauchen und Reduktion von Alkohol,
  • Förderung von sportlichen Aktivitäten/Bewegung, Reduktion von Stress u. a.).

Routine-Nachsorgeuntersuchungen

Empfohlene Untersuchungen:

  • Krankengeschichte und Erfragen von Beschwerden
  • körperliche Untersuchung
  • (Selbst-)Untersuchung der Brust
  • Mammografie
  • Ultraschall der Brust
  • gegebenenfalls Kernspintomografie der Brust (Magnetresonanztomografie), zu erwägen bei erhöhtem Risiko (Alter < 50 Jahren, hormonrezeptornegativem Brustkrebs, erhöhter Brustdichte und eingeschränkter Beurteilbarkeit von Ultraschall und Mammografie)
  • gynäkologische Untersuchung
  • Beratung über Lebensstil

Nicht empfohlene Routine-Untersuchungen (außer im Rahmen klinischer Studien):

  • Routine-Blutuntersuchungen (inklusive Tumormarker)
  • Ultraschall der Leber
  • Skelettszintigrafie
  • Röntgenuntersuchung der Leber
  • Computertomografie
  • Bestimmung isolierter Tumorzellen in Blut und Knochenmark
  • Positronenemissionstomografie (PET)
  • Ganzkörper-Kernspintomografie